Heinrich Reinhard Wester

(*) 02. Juni 1902 – (†) 16. Juni 1975

Reinhard Wester
Heinrich Wester. Quelle: Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, Kiel, 61.11 Nr. 1064

Biografische Eckdaten

Vorname
Heinrich Reinhard
Nachname
Wester
Geburtsdatum
02. Juni 1902
Ordinationsdatum
28. April 1929
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. November 1967
Sterbedatum
16. Juni 1975
Sterbeort
Kirchendienst
  • Jugendpastor in Kiel
  • Pastor in Westerland
    Ab 23. Oktober 1932
  • Lagerpfarrer in Ägypten
  • Bischof in Schleswig
    27. November 1947 – 01. November 1967
  • Beauftragter der EKD für Umsiedler und Vertriebene
    1957 – 1965

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter
  • Bekennende Kirche
    Mitglied des Ausschusses einer Arbeitsgemeinschaft zur "kirchliche[n] Aufbauarbeit, insbesondere der Evangelisation"
  • Bekennende Kirche
    Ab 1934
    Mitglied des Landesbruderrates
  • Bekennende Kirche
    Vorsitzender des Landesbruderrates
  • Bekennende Kirche
    Verwaltung der "Mitgliedsbeiträge der Bekenntnisgemeinschaft, für Schriften und Flugblattsendungen der Geschäftsstelle", der Beiträge für "Kollekten und Prüfungsgebühren" sowie der Beiträge der Laienmitglieder
  • Bekennende Kirche
    Verbindungsmann zur Vikarbruderschaft
  • Bekennende Kirche
    Prüfer im Rahmen der theol. BK-Examina
  • Bekennende Kirche
    Mitglied des Arbeitskreises zur "volksmissionarische[n] Arbeit"
  • Bekennende Kirche
    Vertrauensmann für die weibliche Jugend für die Propstei Südtondern
  • Bekennende Kirche
    1935
    Stellvertretender Präsident der SH Bekenntnissynode
  • Bekennende Kirche
    1936
    Stellvertretender Präsident der SH Bekenntnissynode

Politik

NS-Mitgliedschaften

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • BK-Rundschreiben vom 21. Februar 1935
    "Mitteilung der Vorläufigen Kirchenleitung der DEK: / 'Wenn wir auch noch keine nähere Mitteilung erhalten haben, so rechnen wir doch damit, daß die Rückgliederung des Saargebietes in das Deutsche Reich von den öffentlichen Behörden und Verbänden feierlich begangen wird. Es ist selbstverständlich, daß die Evangelische Kirche an diesem Freudentag des Deutschen Volkes mit ganzem Herzen teilnimmt. Wie die Feier der Kirche in den einzelnen Landeskirchen gestaltet wird, überlassen wir den örtlichen Stellen. Wir rechnen damit, daß die kirchenregimentlichen Organe genauere Richtlinien, vielleicht auch Vorschläge für Gottesdienstordnungen und Gebet hingeben wird. Alle Feiern werden davon zeugen, wie Gott in diesem friedlichen Sieg unserem Volk Gnade gegeben und der Menschen Herzen gelenkt hat. Wir bitten Gott, daß er uns seine Wohltat 'erkennen lasse', daß wir sie 'mit Danksagung empfangen', wie wir in der 4. Bitte des Vaterunsers tun.' / Um der Einheitlichkeit des auf Volk und Staat in diesem Fall im besonderen Maße gerichteten kirchlichen Handelns schließen wir uns den äusseren Anordnungen an, die bezüglich besonderer Gottesdienste, Glockenläuten usw. im Raum der Landeskirche gegeben werden."
  • Schrift "Der echte Weg der Kirche", verfasst vom Arbeitskreis der "Gemeindebewegung Lutherische Kirche in Schleswig-Holstein", u.a. Reinhard Wester
    "Wir stehen heute in einem starken Staat, aber in einer zerrissenen und ohnmächtigen Kirche. Worin hat das seinen Grund? Nicht nur in dem 'unglückseligen' Kirchenstreit, sondern in erster Linie darin, daß eine politische Bewegung sehr viel rascher und in größerer Zahl Menschen an sich ziehen kann, dagegen das Evangelium nur in langsamem Fortschreiten Menschen zu überwinden vermag. Und auch das wissen wir, daß die politische Gestaltung ihren Gang stets nach eigenem Gesetz geht und sich als Ganzes dem Evangelium von Christus nicht unterwerfen kann. Diese Erkenntnisse rufen uns aber aus aller Schwärmerei zur Nüchternheit zurück, zu einer Nüchternheit zwar nicht im Sinne müden Unglaubens und kleinlichen Sichbescheidens, aber im Sinne biblischer und christlicher Wirklichkeitsschau."

Sanktionen

NS-(staatliche) Sanktionen
  • Reise- und Redeverbote
  • Konfiszierung
    1936
    "Alle Maschinen sind mir genommen, sogar die Schreibmaschinen sollten verschwinden"
  • Mehrwöchige "Schutzhaft"
    1941

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1993-1994
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 817
  • LKANK, Nachlass Wester, Reinhard (Bischof)
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7379
Literatur
  • Redlin, Bernd: Erfahrungsbericht. In: Hansjörg Buss/Annette Göhres/Stephan Linck [u.a.] (Hrsg.): "Eine Chronik gemischter Gefühle". Bilanz der Wanderausstellung "Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945". Bremen 2005, S. 168-172
  • Reumann, Klauspeter: Reinhard Wester. Ein Pastor und Bekenntnisführer im Kampf gegen die NS-freundliche Landeskirche 1933 bis 1945. In: Nordfriesisches Jahrbuch 40 (2004), S. 31-51
  • Reumann, Klauspeter: Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein 1933-1945. In: Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte (Hrsg.): Kirche zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung. Bd. 6/1. Neumünster 1998, S. 111-443
  • Schwennen, Willi: Reinhard Wester. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 169-172
  • Seite „Reinhard Wester“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Mai 2021, 13:46 UTC. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reinhard_Wester&oldid=211876660

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Veröffentlicht am 14. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 12. April 2022
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