Hermann Christian Petersen

(*) 26. Oktober 1882 – (†) 19. Juli 1942

Biografische Eckdaten

Vorname
Hermann Christian
Nachname
Petersen
Geburtsdatum
26. Oktober 1882
Geburtsort
Ordinationsdatum
27. Oktober 1912
Ordinationsort
Sterbedatum
19. Juli 1942
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Rechtskonservative Mitgliedschaften
Ämter in rechtskonservativen Vereinigungen

Pfarramt

Selbstauskünfte
  • Schreiben vom 10. November 1929
    "Am Sonntag den 10. November 1929 haben 6 Nationalsozialisten in Uniform – junge Leute aus der Gemeinde – am Gottesdienst teilgenommen. Nach Herrn Harrers Auffassung hätte ich das also beanstanden sollen. Aber warum und wie? Hätte ich die jüngeren Leute zum Verlassen der Kirche auffordern sollen? Darf man zum Gottesdienst nicht in einer Uniform erscheinen? Nein, daran habe ich keinen Anstoß genommen,] wohl aber an etwas anderem, was Harrer in seiner Beschwerde garnicht erwähnt hat u. was viel schlimmer war. Die Nationalsozialisten haben nämlich unter der Kriegerehrung, die sich in Koldenbüttel in der Kirche befindet, einen Kranz aufgehängt mit roten Schleifen, auf denen Hakenkreuze und die Buchstaben der NSDAP angebracht sind. Ich habe diesen Kranz erst während der Predigt bemerkt. Die Nationalsozialisten haben vorher nicht um die Erlaubnis gefragt oder mich sonst irgendwie von ihrem Vorhaben verständigt. Da ich das Unpassende und Gefährliche dieses Vorgehens empfand, habe ich sobald wie möglich den Kirchenvorstand zusammengerufen, der in seiner Sitzung am 19.11.29 folgenden Beschluß gefaßt hat: 'In Anbetracht dessen, daß es in der Gemeinde Koldenbüttel außer der Kriegerehrung in der Kirche keine öffentliche Gedenkstätte gibt, wo der Toten des Weltkrieges gedacht und Kränze niedergelegt werden können, verwehrt der Kirchenvorstand es keinem, unter oder neben der Gedenktafel Kränze aufzuhängen. Der Kirchenvorstand muß aber verlangen, daß auf den Kranzschleifen jegliche Andeutungen irgend einer parteipolitischen Einstellung in Wort, Bild oder Zeichen unterbleiben. Die Politik muss unbedingt aus der Kirche ferngehalten werden. Bei Zuwiderhandlungen sieht sich der Kirchenvorstand gezwungen, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen.' Leider ist es dem Kirchenvorstand nicht gelungen, die Nationalsozialisten zu bewegen, die […] Schleife zu entfernen. Da es Brauch ist, bei der Kriegerehrung Kränze niederzulegen, auch keinerlei Beschluß von früher her vorliegt, wonach es verboten ist, die Kränze mit politischen Symbolen, Zeichen od. dergl. zu versehen, hat der Kirchenvorstand sich gesagt: 'Wir bedauern das Vorgehen der Nationalsozialisten aufs tiefste, können aber Geschehenes nicht ungeschehen machen und verhindern derartige Geschmacklosigkeiten für die Zukunft durch obigen Beschluß.'" Der Kranz mit NS-Symbolik und den NSDAP-Initialen zum Gedanken der Opfer des Hitlerputsches vom 9. November 1923 blieb für wenigstens einige Monate in der Kirche hängen.

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 927

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 3. Februar 2022
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