Johann Heinrich Jürgensen

(*) 17. Dezember 1905 – (†) 04. Januar 1957

Biografische Eckdaten

Vorname
Johann Heinrich
Nachname
Jürgensen
Geburtsdatum
17. Dezember 1905
Geburtsort
Ordinationsdatum
03. Mai 1931
Ordinationsort
Sterbedatum
04. Januar 1957
Sterbeort
Kirchendienst
  • Provinzialvikar in Tetenbüll
    Ab 1931
  • Pastor in Boren
    26. Juni 1932 – 04. Januar 1957

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über 1. Cor. 3, 11, gehalten am 30. März 1930 in Översee
    "Wer heute mit offenen Augen lebt, der sieht, daß es immer tiefer mit uns bergab geht, ganz besonders mit unserem lieben deutschen Vaterland. Unsere Tageszeitungen künden es uns täglich und noch deutlicher unsere Gemeindeblätter: Sünde, Niedergang, Not! Politisch, wirtschaftlich, sittlich, religiös! Wir wissen es zur Genüge. Aber das wissen wir alle noch lange nicht klar genug, daß das nicht nur Einzelerscheinungen, nicht nur einzelne faule Früchte an dem großen Blätter, Blüten und Früchte tragenden Weltenbaum sind, sondern daß der ganze große Baum in seiner Wurzel krank und verdorben und faul ist. Viele sahen es, haben es schon lange gesehen und haben nach einer gesunden kräftigen Wurzel gesucht, aus der Saft und Kraft für den einzelnen, für unser Volk und für die Völker strömen kann; sie haben nach einer festen Grundlage gesucht, auf der wir aufbauen können. Diese Menschen haben diese feste Grundlage nur bei sich selbst gesucht und glauben, sie im menschlichen Wissen und Können gefunden zu haben. Aber alle diese Grundlagen haben einfach versagt: Unser Können, unsere Technik hat einen Aufschwung erlebt wie nie zuvor. Aber wohin hat sie geführt? In einen schier unmenschlichen wirtschaftlichen und politischen Konkurrenzkampf." Rettung gebe es nur in Christus
Selbstauskünfte
  • Schreiben vom 16. Mai 1938 [Literatur]
    "Als Eigentum der Kirchengemeinde nun legen die Kirchenbücher ihrem Besitzer kirchliche Pflichten auf; vom Gesichtspunkt des historischen Besitzes her haben die Kirchengemeinden Pflichten dem Volke, d.h. der Geschichts- und sippenkundlichen Arbeit gegenüber. Von diesen beiden Linien her entstanden meine Bedenken, die ich mit der Mehrzahl meiner Amtsbrüder und der Sippenforscher teile." Ablehnung von "Eingriffe[n] in dieses Eigentumsrecht". Jürgensen behinderte die Abgabe der Kirchenbücher an das Propsteikirchenbuchamt und verzögerte die Anfertigung von Abschriften, was sich allerdings nicht gegen die NS-Zielsetzung richtete: "'Um die unerläßliche Verbindung zwischen der Sippenforschung und Blut und Boden zu erhalten', so der Pastor, 'sei es nötig, daß der Sippenforscher immer an die Stätte gehen müsse, wo seine Vorfahren lebten.'"

    aus: Linck, Stephan: „… restlose Ausscheidung dieses Fremdkörpers“. Das schleswig-holsteinische Kirchenbuchwesen und die „Judenfrage“. In: Manfred Gailus (Hrsg.): Kirchliche Amtshilfe. Die Kirche und die Judenverfolgung im „Dritten Reich“. Göttingen 2008, S. 27-47, hier S. 30

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 573
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 347

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2022
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