Johannes Diederichsen

(*) 18. Juni 1911 – (†) 09. Oktober 2002

Johannes Diederichsen
Johannes Diederichsen. Quelle: Arbeitsgruppe Die Bekennende Kirche in Schleswig-Holstein

Biografische Eckdaten

Vorname
Johannes
Nachname
Diederichsen
Geburtsdatum
18. Juni 1911
Geburtsort
Ordinationsdatum
06. November 1938
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
1977
Sterbedatum
09. Oktober 2002
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Predigt über Joh. 18, 36-37, gehalten am 19. April 1936 in Gelting
    "und die Juden da hinten, die mit lauter Stimme schrien: kreuzige ihn, weg mit ihm, gib Barrabas frei – ja, das waren nicht die Menschen, die das Wort Jesu zu hören vermochten."; "Es braucht ja auch nicht einmal so zu sein, dass durch all dieses neue Wissen um die Dinge um uns das unmittelbar naturhafte Verhältnis der Gebundenheit an und der Verpflichtung gegenüber dem ererbten Boden wie auch dem eigenen Volkstums gefährdet wird, wie wir es vor und vor allen Dingen auch nach dem Kriege in erschreckendem Masse im deutschen Bauerntum zum Schaden unseres Volkes erlebt haben […] Gott uns eben an diese Stelle gestellt hat, dem wir im Alltag und Berufsleben verpflichtet sind gerade im Rahmen der uns volkstumshaft auferlegten Bindungen."
  • Predigt über Joh. 12, 35-36, gehalten 1938
    "Mit seinen wenigen Worten spricht er aus, was als ein dunkler Bann über dem Leben unserer germanischen Vorfahren lag und sie in der Finsternis hielt. Wohl lebte in ihnen ein tiefes Sehnen nach dem Licht. Wohl feierten sie in den stürmischen und ausgelassenen Festen der Wintersonnenwende die Wiederkehr Baldurs, des Gottes des belebenden Lichts. Aber auch Baldur – und das ist das Tragische – diese helle Gestalt unter all den dunklen Gestalten am nordischen Götterhimmel, kann sich dem Schicksal alles Lebendigen nicht entziehen, auch Baldur muss sterben. In jedem Jahr […] im Herbst […] muss Baldur sterben. Und so nährt sich aus diesem Erleben der unabänderlichen Wiederholung alles Geschehens, des ewigen Wechsels von Licht und Finsternis, Leben und Tod, des stetigen Kreislaufs, ein düsterer Schicksalsglaube. […] Als einmal zu den alten Germanen ein christlicher Missionar kam, da empfing ihn der Häuptling in seiner grossen Halle. Es war niemand da. Da flog plötzlich ein Vogel auf der einen Seite herein. In der Halle brannten an den Wänden die Kienspäne. Einen Augenblick war der Vogel in dem Licht, dann flog er zu der anderen Seite wieder hinaus. Da sagte der Häuptling zum christlichen Missionar: 'So ist das Leben: aus der Nacht kommen wir, in die Nacht gehen wir; eine kleine Zeit nur sind wir im Licht'."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2350-2352
  • LKANK, Nachlass Diederichsen, Johannes (Propst)
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7257
  • Diederichsen, Johannes: "He lett em inspringen". In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 157f
  • Diederichsen, Johannes: "Jahre der Entscheidung". In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 209-225

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Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 18. Februar 2022
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