Otto Roos

(*) 15. Januar 1893 – (†) 06. November 1944

Biografische Eckdaten

Vorname
Otto
Nachname
Roos
Geburtsdatum
15. Januar 1893
Geburtsort
Ordinationsdatum
28. November 1921
Ordinationsort
Sterbedatum
06. November 1944
Kirchendienst
  • Provinzialvikar in Tönning
    Ab 01. Dezember 1921
  • Pastor in Lunden
    Ab 25. Februar 1923
  • Pastor in Neumünster
    02. April 1933 – 06. November 1944

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Selbstauskünfte
  • Schreiben an "den Bruderrat der Bek.-gemeinschaft in Altona" betreffend "Abwehr von Verleumdung und Verächtlichmachung" vom 23. Mai 1935
    "Der Bruderrat wolle beschließen: / 1. Jeder Pastor in der Bekenntnisgemeinde gibt die eidesstattliche Versicherung ab, daß er / a. nie einer marxistischen Organisation als Mitglied angehört noch / b. je einem Kandidaten marxistischer Parteien bei Wahlen seine Stimme gegeben hat. / 2. Für die Laienmitglieder ist eine einfache Erklärung auf Sammelbogen zu unterschreiben, der bei den Akten der [BK-]Ortsgruppe bleibt. / 3. Welcher Pastor oder Laienmitglied diese eidesstattliche Versicherung nicht bis zum 15. Juni 1935 abgibt, hat sich damit von der Bekenntnisgemeinschaft Schleswig-Holstein geschieden. / 4. Frühere Marxisten können nicht Glieder der Bekenntnisgemeinschaft werden." So könne man zeigen, dass man "hier in unserer Provinz marxistenrein" sei. "Unsere Marxistenreinheit" sei auch wichtig, um der Gestapo keinen Anlass für Eingriffe zu geben: "Unsere Tätigkeit geschieht nicht aus kommunistischen Beweggründen. Sie ist nicht staatsfeindlich."
Berichte über den Pastor
  • Niederschrift über ein Gespräch von Otto Roos im Landeskirchenamt vom 09. Januar 1934
    "Es war erschienen der Pastor Roos-Neumünster, um über Äusserungen, die er in seiner Sylvesterpredigt über das Hakenkreuz getan haben soll, vernommen zu werden. Er erklärte: […] Wir haben Beweise in Händen, dass gerade auch unsere getaufte, und darum in weitestem Sinne christliche und kirchliche Jugend in diesen neuheidnischen Geist hineingetaucht wird. Das schmerzt nicht nur tief, das ist umso gefährlicher und bedenklicher, weil es weithin vor sich geht in einem Zeichen, dass jeder Deutsche heute gern und willig als politisches Kampfes- und Heilszeichen anerkennt und als nationales Symbol ehrt, nämlich im Zeichen des Hakenkreuzes. Ich trage dieses Zeichen als Stahlhelmmann selbst in der Armbinde und an der Mütze. Aber dieses politische Kampfes- und Heilszeichen wird zum religiösen Kampfes- und Heilszeichen erhoben und in offenen und bewussten Gegensetz gestellt zu unserem christlichen Kampfes- und Heilszeichen, nämlich zum Kreuz auf Golgatha. […] Der Satz: 'Ich trage dieses Zeichen als Stahlhelmmann selbst in der Armbinde und an der Mütze' findet sich nicht im Konzept. Es ist von mir im Laufe der Rede hinzugesetzt worden."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1033-1034
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 613
Literatur
  • Fey, Renate: Erfahrungsbericht. In: Hansjörg Buss/Annette Göhres/Stephan Linck [u.a.] (Hrsg.): "Eine Chronik gemischter Gefühle". Bilanz der Wanderausstellung "Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945". Bremen 2005, S. 146-150

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Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 4. Februar 2022
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