Peter Hansen Petersen

(*) 21. März 1900 – (†) 29. August 1996

Biografische Eckdaten

Vorname
Peter Hansen
Nachname
Petersen
Geburtsdatum
21. März 1900
Geburtsort
Ordinationsdatum
21. Mai 1925
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. April 1962
Sterbedatum
29. August 1996
Sterbeort
Kirchendienst
  • Hilfsgeistlicher in Gettorf
    Ab 1925
  • Pastor in Tingleff
    Ab 20. Juni 1926
  • Leiter der deutschen Volkshochschule in Leck
    Ab 1931
  • Pastor in Bergstedt
    Ab 24. Juni 1934
  • Propst in Stormarn
    Oktober 1945 – 01. April 1962
  • Pastor in Volksdorf
    Oktober 1945 – 01. April 1962
    Amtssitz als Propst
  • Oberkirchenrat
    Ab 01. Januar 1959

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

NS-Mitgliedschaften

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Artikel "Die Festrede" anlässlich der Berufung zum Leiter der Volkshochschule in Berghof 1931, erschienen am 27. Juni 1932 in der Nordschleswigschen Tageszeitung
    "Deutsche Männer und Frauen, deutsche Jugend! / 'Weile um Weile vorüber gewallt, ist Weltgeschehen seit dem Werden der Welten. Wahn ist gewebt, Weh ist gewachsen. – Unheilschwanger auf schwarzen Schwingen schwebt das Grauen über der Welt.' – So klingt es aus längst vergangenen Tagen herüber in diese Zeit: das Sonnenwendlied, das Lied von Baldurs Tod. / Wenn die Sonne am höchsten stand, auf dem Gipfel ihrer Kraft, in der hohen Zeit, das sie Hochzeit feierte mit der Erde und alle Wunderkraft in ihr erwachte, da war der höchste Festtag des deutschen Volkes, da man durch das lodernde Sonnenfeuer sprang um alles Schlechte und Kranke im reinigenden Feuer los zu werden. / Der Tag der Höhe aber ist zugleich der Anfang des Abstiegs. Das Licht nimmt wieder ab. Das Lied des Vergehens klingt die höchste Pracht. Die blühende Wiese sinkt von dem Arm des Schnitters – Sommersonnenwende. Langsam sinkt das königliche Tagesgestirn tiefer, neigt sich zum Sterben, bis es von winterlichem Dunkel umhüllt ist. Klaglos stirbt das Sonnenlicht. / Das Abnehmen des Jahreslichtes wird in der Mythe zum Weltenschicksal. Baldur, der Lichte, der Frühlingsheld, die Sommersonne, stirbt durch die Lust des bösen Loki, getroffen von der Hand des blinden Hödur. Nun ist die Stunde, wo die Schuld ihre Sühne fordert, das Schicksal sich erfüllt. – […] Heimliches Beben in jeder Brust und stumme Frage in jedem Blick. – Haben wir diese bange Ahnung, von sich erfüllendem Schicksal, von sich rächender Schuld nicht alle erlebt? […] Das Baldurlied erzählt von der Tragik des Weltwesens, in dem es keine glatte Lösung und Rechnung gibt. […] Ueber uns ist Sonnenwende gekommen und Germanenschicksal hat sich an uns erfüllt. Götterdämmerung liegt über uns seit vielen Jahren. Baldur ist tot. Wir spüren das Heraufkommen des Weltwinters in dem deutschen Schicksal. Von der stolzen Höhe glanzvoller Vortage ist Deutschland herabgesunken in schmachvolle Erniedrigung. Wir haben unsere Freiheit verloren. Wir dürfen unser Leben und unser Können nicht frei entfalten, wir dürfen wirtschaftlich nicht über unsere Kräfte verfügen, unser inneres Leben und unsere auswärtigen Verhältnisse sind fremden Mächten und Einflüssen preisgegeben. Das alles aber bedeutet, daß wir aufgehört haben, eine in der Geschichte wirkende selbstständige Kraft zu sein, aufgehört haben, ein nationales Eigenleben zu besitzen. Langsam wird es dem deutschen Volke klar, daß der Friede von Versailles ihm nicht nur die Freiheit genommen hat, sondern auch das nackte Leben bedroht. Unsere Volkskraft wird zerstört und wir stehen in der Gefahr, als Volk vernichtet zu werden. Dies Schicksal ist so furchtbar, daß aus ihm immer wieder Zweifel an dem Sinn der Gerechtigkeit der Geschichte hervorbrechen. Aber, und das ist das Bitterste, wir haben kein Schicksal anzuklagen. Wir sind uns selbst zum Schicksal geworden. Wir haben in den ernstesten Augenblicken unserer Geschichte geglaubt, uns hinwegsetzen zu können über die ehernen Notwendigkeiten seelischen Lebens und nationalen Daseins. / Auch die Deutschen Nordschleswigs stehen mit unter diesem Schicksal. Nicht allein, weil dieses Schicksal sie aus dem Rahmen des deutschen Reiches herausgerissen hat, sondern weil das Deutschtum in Nordschleswig überhaupt nur leben kann und leben will aus der Schicksalsverbundenheit mit dem ganzen deutschen Volk. / Kaum ein Volk der Erde braucht so unbedingt dies Verbundenheitsgefühl, das Gemeinschaftserlebnis wie das deutsche. Zerrissenheit ist sein Schicksal, geographisch, und rassisch, klimatisch und wirtschaftlich, politisch und weltanschaulich. Wo aber aus der Zerrissenheit immer neu genährt im deutschen Volke die Sehnsucht lebendig wurde und zu dem Gemeinschaftserlebnis sich erhob, da ist es von schaffender, gestaltender Kraft gewesen. Das braucht unser Volk auch heute, heute vielleicht mehr denn je: Glauben an das heimliche Deutschland, das nicht tot ist, sondern nur verschüttet, überschrien und überstimmt, und das wieder schöpferisch werden kann, wenn aus diesem Glauben die Verbundenheit aller seiner Glieder innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen wird. Glauben an das heimliche Deutschland, das wieder aufersteht, wenn ihm ein neues bindendes Gemeinschaftserlebnis geschenkt wird."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1988, 1996, 1416
  • LKANK, 12.10.3.0 Personalakten der Pastoren (Hamburg) Nr. 288
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 253
  • LKANK, Nachlass Petersen, Peter Hansen (Propst)
  • Archiv der Kirchengemeinde Volksdorf, Gemeindechronik
  • Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gaukartei
Literatur
  • Hering, Rainer: Der lange Weg zur eigenen Kirche. Die Gründung der Volksdorfer Gemeinde - Protestantismus im Spannungsfeld von Staat und Politik. In: Ders./Manfred Jakubowski-Tiessen (Hrsg.): "Erinnern, was vergessen ist". Beiträge zur Kirchen-, Frömmigkeits- und Gendergeschichte (Festschrift für Ruth Albrecht). Husum 2020, S. 148-157

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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