Rudolf Johannes Albert Martin Hoffmann

(*) 18. Oktober 1901 – (†) 16. April 1995

Biografische Eckdaten

Vorname
Rudolf Johannes Albert Martin
Nachname
Hoffmann
Geburtsdatum
18. Oktober 1901
Geburtsort
Ordinationsdatum
06. Mai 1928
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. November 1966
Sterbedatum
16. April 1995
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

Rechtskonservative Mitgliedschaften

Pfarramt

Predigten
  • Vortrag vom 03. März 1935, gehalten "auf der Fachtagung der Diakonischen Weiblichen Kräfte im Diakonissenhaus zu Flensburg"
    "Innere Mission heute! Diese Formulierung richtet unseren Blick von der Inneren Mission her nach zwei Seiten. / 1.) Auf das dritte Reich, den Staat Adolf Hitlers. / 2.) Auf die junge, von Gott gerufene Kirche in unseren Tagen. / […] 1. Die Innere Mission befindet sich heute im Dritten Reich, dem Staate Adolf Hitlers, dem Staate des Nationalsozialismus. Und das Wesentliche für diese ihre Lage – wie das Wesentliche dieses Staates überhaupt ist, daß der Nationalsozialismus von seiner Weltanschauung den Totalitätsanspruch erhebt: die höchsten Werte für den Aufbau des Staates, für die Schaffung der Volksgemeinschaft, des Volkstums sind Ehre, Rasse, Blut und Boden. Nach diesen Grundlinien des Lebens geht nun auch der Aufbau aller Volkswohlfahrt vor sich und zwar dem Charakter dieses Staates entsprechend mit einer Zielsicherheit, Tatkraft, Energie und Frische, die jedermann, besonders natürlich den in größtes Erstaunen und freudige Bewunderung setzt, der aus Erfahrung die Größe der Arbeit und Leistung zu bewerten versteht. Ich erinnere nur an das Winterhilfswerk. / Nationalsozialistischer Volksdienst. 1. Jahrgang Heft 1. Oktober 1933 S. 4 schreibt Pg. Erich Hilgenfeldt, der Reichswalter der NSV: 'Wir haben die Führung der freien Wohlfahrtspflege übernommen, wir übernehmen nun auch die Führung in allen übrigen Gebieten des Reiches. […] Wir haben vorerst von dieser Arbeit den caritativen Organisationen der Kirche die Aufgabe zugewiesen, sich jenen Kranken zu widmen, denen wir nicht mehr helfen können. […] Wir müssen hier bei unserer Arbeit daran denken, daß es unser Ziel ist, diese Aufgaben im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer weiter herabzumindern. Wir wollen durch unsere Maßnahmen der Gesundheitsführung in der Zukunft alles Kranke ausschalten. Es wird also hier im weiteren Verlauf der Entwicklung Anstalt auf Anstalt überflüssig werden müssen.'" Dazu sei zu sagen: "1.) […] Von Anfang an ist Innere Mission auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege nicht Selbstzweck, sondern Mahner an den Staat und sein Pionier gewesen." 2.) Es habe "in dem vergangenen 1 ½ Jahrzehnt" einen "gottlosen Wohlfahrtsstaat[]" gegeben: "Den politischen Kampf gegen dieses System aufzunehmen, stand der Kirche niemals zu. Aber hier hatte sie ihren Missionsauftrag zu erfüllen und den Kampf zu führen. Und sie hat ihn geführt. […] Das war ernsthafter Kampf gegen Marxismus und Kommunismus um die Seele des Volkes, um jeden einzelnen Pflegebefohlenen. Die Innere Mission durfte um des Menschen willen das Feld nicht preisgeben an die bewußt gottlose Wohlfahrtspflege des Novemberstaates. […] Dieser erbitterte Kampf gegen die Gottlosigkeit hat die Innere Mission allzusehr auf das Gebiet der Verweltlichung gedrängt. Und wenn die Innere Mission heute von diesem Kampffeld zurückgedrängt wird, so kostet das im Einzelfall kaum erträgliche Schmerzen und Opfer. Aber wir sehen darin ein Gottesgericht über viel eigene Verweltlichung und wollen Gottes Gericht still halten und Gehorsam lernen und uns auf die ursprünglichen ärgerlichen und törichten und anstößigen und für menschliches Wollen hoffnungslosen Aufgaben zurückwerfen lassen. Aber ganz klar muss dies feststehen: Mögen die Situationen und Fronten sich auch sehr ändern, der Missionsauftrag bleibt. Darum wird die Innere Mission jeder Gottlosigkeit, auch dem modernen Heidentum mit gleichem Einsatz und gleicher Kraft den Kampf um die Seele jedes Einzelnen und des ganzen Volkes ansagen aus Gehorsam gegen ihren Herren." 3.) "Gott behüte uns und unser Volk vor einem neuen verzweifelten Konkurrenzkampf. Die Innere Mission muß sich aber auf den ewigen Auftrag, auf ihr Eigenwesen als Liebesdienst der Gemeinde Christi besinnen und diesem treu bleiben, treu werden. […] Nicht schwaches Zurückweichen, sondern Angriff auf Satans Reich in überlegener Kraft Christi auf dem Feld, das der Herr der Inneren Mission zuweist: In seiner Gemeinde. […] Der Staat hat vorerst der Inneren Mission noch eine Aufgabe in der Wohlfahrtspflege zugewiesen, von der er hofft, daß sie einmal wird erledigt sein. Die Innere Mission wird gewiß gern jederzeit mit den besten Kräften auch da dienen und an der Überwindung der Nöte arbeiten. […] Aber sie muß sich erneut darauf besinnen, daß ihre Aufgabe nicht Wohlfahrtspflege, nicht weltliche Technik und Berufsarbeit, sondern Berufung der Gemeinde, Kirche, Mission Jesu Christi ist."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 1700, 1731-1732
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 304
  • Hoffmann, Rudolf: Dat weer männichmaal bi uns bannig dull. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 41-46
  • Hoffmann, Rudolf: Martin Bertheau. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 193-195
  • Hoffmann, Rudolf: Wilhelm Knuth. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 197-199

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 6. Februar 2022
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