Adolf Konrad Ruppelt

(*) 26. Januar 1912 – (†) 15. Juli 1988

Adolf Ruppelt, 1938
Adolf Ruppelt, 1938. Quelle: Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, Kiel, 16.20.0, Nr. 2746

Biografische Eckdaten

Vorname
Adolf Konrad
Nachname
Ruppelt
Geburtsdatum
26. Januar 1912
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. September 1943
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
01. November 1978
Sterbedatum
15. Juli 1988
Sterbeort
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

NS-Ämter

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Examensarbeit, Juli 1939, unveröffentlicht, zum Thema: "Der Kirchenbegriff bei Fr. Jul. Stahl ist neu zu untersuchen"
    "Das emanzipierte Judentum hat mit unheimlicher Schnelligkeit im Laufe des vorigen Jahrhunderts im Staat und den ihn tragenden Lebensverhältnissen Positionen gewonnen, die hundert Jahre nach dem Auftreten eines Mannes wie Stahl weithin zur Ursache und Triebkraft einer Revolution wurde, die die Beseitigung alles Jüdischen, sowohl wirtschaftlich, politisch, als auch geistigen Einflusses auf das deutsche Leben als Hauptforderung ihres Programms aufrichtete. Dazu kommt nun heute im Verfolg dieser politischen Zeitenwende eine völlig neue, das gesunde Volksempfinden weithin bejahende rassisch-biologische Wertung des Judentums, die in der Ausschließlichkeit, mit der sie heute vertreten wird, keine Vorläufer hat. Das Judentum, das in jahrhundertelanger Ghettohaft unter dem Druck dieser Abgeschlossenheit den Glauben der Väter weithin bewahrt hatte und seine Zwangslage auch religiös zu weihen vermocht hatte, hat ohne Frage der Welt das Beispiel gegeben, wie die möglichst rasche Ablegung dieser religiösen Tradition und das Aufsaugen des Zeitgeistes der Aufklärung, der ihm ja eigentlich die Tore geöffnet hatte, aus einem Gastvolk eine intellektuelle, nun auch religiös heimatlose Schicht wurde, die unter Ausnutzung aller sich bietenden Gelegenheiten eine zunächst verhüllte, bald immer dreister werdende Herrschaft auf allen Lebensgebieten unseres Volkes ausübte, die die heutige Reaktion hervorrufen mußte. Diese neue Lage berechtigt nun auch uns, als christliche Deutsche, einige Fragen an Stahl zu richten, ohne in die billige Polemik des Tages zu verfallen."; "Die bedingungslose Bejahung alles Deutschen und Christlichen bedeutete die Auslöschung seiner [=des "Rassejuden Stahl"] eigenen geistigen wie rassischen Herkunft. Es ist am Tage, daß dieser Weg ein unmöglicher ist. Ihm selbst ist das eigentlich unbewußt geblieben. Trotzdem ein Wahlkonservativer konnte im letzten Grunde echter Vertreter dieser Welt nie werden, denn dazu gehört die Voraussetzung des Blutes. Die Begründung der konservativen Grundeinstellung liegt nicht im Rationalen und die erst durch Geburt und dann mit dem Verstand preussisch deutschen Konservativen haben diese Fremdheit gewiß auch immer gespürt. […] Die letzte Bevollmächtigung zum Vertreter des politischen Konservativismus mußte ihm fehlen, denn er konnte den völkischen Graben, der ihn von diesem trennte, nicht überspringen. […] Die rassisch-biologische Wertung dieses Problems ist ihm nie aufgegangen. Subjektiv ehrlich schildert er alle Nachteile der jüdischen Rasse. Er weiß, daß sich unter ihnen ein 'über alles Maß widerlicher Typus findet'. Menschen ohne sittlichen Impuls, ohne Ehrfurcht vor anderen, Muster von Arroganz, die in der blossen Beweglichkeit des Geistes und im Witze ihre Befriedigung finden und manches andere verschweigt er als ihre Eigenschaften nicht. Den eigentlichen Gegensatz zum deutschen Wesen sieht er nicht im rassischen, sondern im Religiösen, im strengen Mosaismus. Wenn diese religiöse Bindung von der Mehrzahl der Juden aufgegeben ist, dann ist der Weg zur Germanisierung frei. Die Teilnahme an germanischer Bildung ist ihm die Bürgschaft, daß die Umwandlung eine dauerhafte ist. […] Er rühmt, daß die Basis des germanischen Stammes die Ehre, das Selbstwertgefühl, männliches Trotzen auf das eigene Recht ist. Diese Eigenschaften des charaktermächtigen grossen Volkes, in dem die kleine Judenschar lebt, haben sich dieser in ihren gebildeten Schichten schon mitgeteilt, und da die viel gelästerten Züge von Habgier, Arglist und Feindseligkeit gegen das Christentum nicht aus dem jüdischen Urcharakter kommen, sondern mit der veränderten Stellung abfallen, gibt es von der Stammesart her keinen Grund, die Naturalisation des jüdischen Bevölkerungsteils abzulehnen. Allerdings nur der christliche Charakter des Staates verhindert das Konnubium von Deutschen und Juden. Zu dieser seiner Forderung steht Stahl selbst. Sollte aber der Zeitpunkt kommen, an dem die politischen Rechte des Staatsbürgers nicht mehr vom christlichen Bekenntnis abhängig gemacht würden, dann gäbe es kein Recht mehr, den Juden die Heirat mit Deutschen zu verweigern und ihnen den Besitz politischer Vollrechte zu garantieren. Mit dieser Auffassung hat Stahl persönlich in guter Meinung dem deutschen Volke den schlechtesten Dienst erwiesen, den er ihm erweisen konnte. Diese Sicht der Dinge ist für uns unmöglich. Immerhin muß man Stahl die Begeisterung für deutsches Wesen und die subjektive Ehrlichkeit seiner Anschauungen zugestehen. In der neuesten Zeit hat es der Münchener Jurist Heckel unternommen, den Einbruch des jüdischen Geistes in das deutsche Staats- und Kirchenrecht durch Friedrich Julius Stahl aufzudecken."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche, 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 2746-2747
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7228
  • Ruppelt, Adolf: Evangelische Jugend in Schleswig-Holstein 1933 bis 1937. In: Wolfgang Prehn (Hrsg.), unter Mitarbeit von Johannes Diederichsen und Martin Pörksen: Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein. Kiel 1985, S. 53-58
Literatur

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2022
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