Hans Albert Adolphsen

(*) 01. Dezember 1900 – (†) 04. Februar 1954

Biografische Eckdaten

Vorname
Hans Albert
Nachname
Adolphsen
Geburtsdatum
01. Dezember 1900
Geburtsort
Ordinationsdatum
26. April 1925
Ordinationsort
Sterbedatum
04. Februar 1954
Sterbeort
Kirchendienst
  • Provinzialvikar in Glückstadt
    Ab 27. April 1925
  • Pastor in Zarpen
    Ab 18. Oktober 1925
  • Pastor in Itzehoe
    Ab 03. Juli 1932
  • Propst in Angeln
    Ab 16. Dezember 1945
  • Pastor in Kappeln
    Ab 16. Dezember 1945
    Amtssitz als Propst
  • Nebenamt: Konsistorialrat in Kiel
    Ab 20. November 1949
  • Propst in Flensburg
    08. März 1953 – 04. Februar 1954
  • Pastor in Flensburg, St. Marien
    08. März 1953 – 04. Februar 1954
    Amtssitz als Propst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften
Kirchenpolitische Ämter

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Schrift "Ein christliches Wort zum / Mythus des Blutes", erschienen 1935
    Eintreten gegen Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts", bei dem es sich "bekanntlich um nichts Geringeres als um die Verkündigung einer neuen Religion, der Religion des nordischen Blutes" handele, wobei das Ziel sei, "die Wahrheitsmomente in der Mythusverkündigung deutlich zu sehen, ja, dieselben uns zu eigen zu machen und aus denselben zu lernen für unser christliches Glaubensleben; wir gewinnen ferner die Möglichkeit, den Mythus des Blutes in seine Schranken zurückzuweisen und der Predigt von der Religion des Blutes die christliche Predigt vom Blut Jesu Christi entgegenzustellen." Kap. 1: "Wir bedenken, was der Mythus des Blutes uns als Christen zu sagen hat, und handeln", Kap. 2: "Wir sehen klar, worin der Mythus des Blutes dem Evangelium widerstreitet, und handeln", Kap. 3: "Wir stellen die Botschaft vom Glauben an das Blut Jesu Christi dem Mythus des Blutes entgegen, und handeln". Kritik v.a. in Kap. 2 und 3, die in der Höherbewertung des Glaubens gegenüber "Blut und Rasse" gründet. Positive Verwendung etlicher rassistischer "Mythus"-Zitate: "Es treten uns in der Stimme vom Mythus des Blutes in der Tat Grundtöne entgegen, die gerade auch von der christlichen Gemeinde gehört werden müssen, weil in ihnen Gottes Schöpferwille deutlich wird. Einer dieser Grundtöne lautet etwa so: achte das Blut deiner Sippe! Hinter aller Rassen- und Sippenpflege unsrer Tage steht ja die Grunderkenntnis vom Erbe des Blutes, das in uns wohnt, und das viel mehr, als die meisten es ahnen und annehmen, unser Denken und Handeln bestimmt. Gerade für den Pastor und Seelsorger […] ist es oft eine fast erschreckende Erkenntnis, wie sehr der einzelne Mensch an die Art seiner Familie […] gebunden ist […] man findet keine andre und bessere Erklärung für diesen Tatbestand als die, daß es der Zwang des Blutes und der Artverwandtschaft ist, der Mann und Weib, Eltern und Kinder, Geschwister und Geschwister zu solcher oft wunderbaren Geschlossenheit treibt. Ja, weiß nicht die Heilige Schrift selbst von der Gewalt solcher Blutsverbundenheit in deutlicher Weise zu sagen? Oft genug hat man die vielgenannten und vielgeschmähten Geschlechtsregister als einen lästigen Ballast aus der Heiligen Schrift entfernen wollen; nun kommen sie durch die Zeitenwende zu neuen Ehren; sind sie doch ein besonders klares Zeugnis dafür, daß auch nach der Lehre der Heiligen Schrift die Bluts- und Geschlechterfolge eine heilige Gottesordnung ist, in der der einzelne Mensch seiner Art und Leiblichkeit nach seinen Platz angewiesen bekommt. Darum achte das Blut deiner Sippe! / Und ein andrer Grundton aus dem Mythus des Blutes lautet etwa so: Achte das Blut deines Stammes und Volkes! Wir haben die Blutsstimme unsres Volkes in unsern Tagen überaus deutlich vernommen; umso wichtiger wird es nun sein, daß die Besonderheit unsrer Stammes- und Volksart in der Verkündigung der neuen deutsch-evangelischen Kirche, wie wir sie erhoffen und ersehnen, zur Geltung kommt. Paulus hat es gewußt: 'den Juden ein Jude, den Griechen ein Grieche; ich bin jedermann allerlei geworden, auf daß ich allenthalben ja etliche selig mache' (1. Kor. 9, 20-22); wir werden es in neuer und ernster Weise von ihm lernen müssen. […] So ruft uns die Blutsstimme unsres Stammes und Volkes nicht nur zur Treue gegen Volk und Heimat, sondern auch zu einer Verkündigung und Arbeit der Kirche, die in enger und ernstlicher Verbindung mit dem Blut und Boden der Heimat geschieht, damit auch bei uns wahr werde: 'ich bin jedermann allerlei geworden, auf daß ich allenthalben ja etliche selig mache'."; im "Mythus" würden Geschöpf und Schöpfer vertauscht: "Wir müssen es nunmehr erfahren, daß der Mensch mit seinem rassischen Blut zur Gottheit verklärt wird. […] Rosenberg hat mit Recht erfaßt und gefühlt, daß alles Geschehen der Welt aus einem letzten Grunde heraus zu deuten ist, daß es eine Wahrheit gibt, die unbedingt gilt, einen Wert, an dem alle andern Werte gemessen werden müssen, eine Kraftquelle, aus der unendliche Ströme der Kraft und des Lebens fließen. Rosenberg hat auch das andre mit Recht geahnt und gespürt, daß diese letzte Wirklichkeit niemals eine nur übersinnliche, nur ideenhafte, abstrakte Wirklichkeit sein kann, daß sie vielmehr eine leibhaftige, blut- und glutvolle Wirklichkeit sein muß. Aber Rosenberg ist trotzdem in die Irre gegangen, denn er hat die Quelle aller Kraft und die letzte sinngebende Wirklichkeit da gesucht, wo sie niemals gesucht und gefunden werden kann, eben im Blut des Menschen, und er ist daran zuschaden geworden. Nicht im Blut des Menschen, sondern im Blut Jesu Christi ist alles da, was Rosenberg ersehnt […]. Aber Gott ist nicht, wie es der Mythus verkündet, leibhaftig geworden im Blut des rassischen Menschen, Er ist vielmehr leibhaftig geworden im Fleisch und Blut Jesu Christi. […] Über alle bleibenden Unterschiede der Rassen und Völker hinweg greift diese Tatsache, daß Gott das gleiche Gewand, welches wir tragen, in Christus getragen hat und daß Gott den gleichen Erdenweg, den wir gehen müssen, in Jesus Christus gegangen ist. Kann Gott uns näher sein als auf diese Weise? Kann Gott unsern Erdenweg und unsre Blutsordnung irgendwie besser würdigen und heiligen als dadurch, daß Er in Jesus Christus in unserer Mitte erschienen und mit uns gewandert ist? Allerdings, der Gott der Heiligen Schrift und des Evangeliums ist zugleich auch der Gott, der durch das angenommene und vergossene Blut Jesu Christi den Menschen aus seiner Blutgebundenheit und das heißt aus seiner Sündengebundenheit rettet und befreit. Denn das Blut Jesu Christi ist nicht nur Blut von unserm Blut und Art von unsrer Art, sondern reines und sündloses Blut, das uns Menschen den Eingang in das Reich der Erlösung öffnet […]. Wir stellen fest: unsre positive Stellung zu Blut und Rasse ist im Christusglauben ganz anders und viel besser gesichert als die Stellung zu Blut und Rasse, die Rosenberg und seine Anhänger einnehmen. […] Die Rasse hat ihre Gesetze, aber sie kann keine Gebote geben; die Verletzung der Rassegesetze kann mich vielleicht einschüchtern, aber mich nicht unter das Gericht und die Verdammnis stellen. Wie anders, wenn es der persönliche Gott ist, den ich als den Schöpfer der Blutsordnung und als den Gott und Vater kenne, der in das menschliche Blut das Gut Seiner ewigen Liebe gekleidet hat. Nun ist es Sein persönlicher Wille, daß wir Menschen die Zusammenhänge der Blutsordnung achten und ehren. Nun ist es Sein heiliges und unverbrüchliches Gebot: Du sollst Ehrfurcht haben vor dem Blut deiner Väter und dem Blut deines Volkes! Nun droht Gott zu strafen alle, die dies Gebot übertreten und nicht nach Seiner Ordnung und nach Seinem Willen tun. Rosenberg hat uns die Augen aufgetan für ein Gottesgebot, das sicherlich allzu lange in unsrer Kirche übersehen worden ist, so wie eben ein wirklich großer Heide einem Christen die Augen auftun kann für Mängel und Unvollkommenheiten der christlichen Glaubens- und Lebenshaltung. […] Nicht um Rosenbergs, sondern um Gottes willen sagen wir ein Ja zur Formung der Geschichte durch Blut und Rasse, zu der Artbestimmtheit und Artgemäßheit des blutgebundenen Menschen, zu der heiligen Pflicht, ein deutsches Vaterland zu bauen, das dem deutschen und nordischen Menschen in seiner blutsmäßigen Gegebenheit entspricht. Wir können nur, um mit Rosenberg zu reden, von ganzem Herzen erhoffen, daß 'das Blut, welches im Weltkrieg starb, lebendig wird und daß in seinem Zeichen ein neuer Zellenbau der deutschen Volksseele vor sich gehe'. Wir sind allerdings überzeugt, daß dieser neue Bau des deutschen Lebens umso tiefer und kraftvoller gegründet und durchgeführt sein wird, je mehr deutsche Menschen unter uns aufstehen, denen das Blut ihres Stammes und Volkes durch das Bekenntnis zum Blut Jesu Christi geheiligt ist! […] Gott gebe unserm Volk, daß sich viele in unserm Volk nicht nur der irdischen Blutsgemeinschaft, sondern auch der durch das Blut Jesu Christi begründeten Gemeinschaft aufschließen, damit unser Volk wirklich habe, wonach es sich sehnt und was es braucht: wahre Lebenskraft und wahre Gemeinschaft!"

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 8, 1476
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 3
  • LKANK, Nachlass Halfmann, Wilhelm (Bischof) Nr. 60II, 116
  • Kirchenkreisarchiv Schleswig-Flensburg, Bezirksarchiv Angeln, Nr. 2857
  • Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 460 Nr. 7443
Literatur
  • Reumann, Klauspeter: Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein 1933-1945. In: Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte (Hrsg.): Kirche zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung. Bd. 6/1. Neumünster 1998, S. 111-443

Metainformationen

Datensatz
JSON-Datensatz

Veröffentlicht am 4. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 11. Februar 2022
Beitrag zitieren

Diesen Beitrag empfehlen: