Oskar Fritz Mäder

(*) 27. September 1911

Biografische Eckdaten

Vorname
Oskar Fritz
Nachname
Mäder
Geburtsdatum
27. September 1911
Geburtsort
Ordinationsdatum
03. September 1939
Ordinationsort
Emeritierungsdatum
23. Juli 1944
Ausgeschieden
Kirchendienst

Kirchenpolitik

Kirchenpolitische Mitgliedschaften

Politik

NS-Mitgliedschaften
Rechtskonservative Mitgliedschaften
Ämter in rechtskonservativen Vereinigungen

Pfarramt

Druckerzeugnisse
  • Examensarbeit zum Thema "Welche ethischen und sozialen Fragen der Gegenwart finden ihre entscheidende Antwort vom christlichen Auferstehungsglauben her?", unveröffentlicht, Dezember 1936
    "Ein Kernsatz der nationalsozialistischen Weltanschauung lautet: Der Nationalsozialismus steht und fällt mit der Rassenfrage. [S. 2f: Anm. 1: Wir brauchen nicht zu untersuchen, ob dieses ein Zurückfallen in einen krassen Materialismus darstellt. Es könnte auf den ersten Blick tatsächlich so scheinen, als ob Begriffe wie Blut und Boden materiell gemeint wären, aber wer nicht nur auf die Vokabeln als solche sieht, sondern sich vergegenwärtigt, was damit gemeint ist, wird finden, dass sie durchaus ideell gemeint sind. Um dieses zu verstehen, muss man schon einmal ins Volk hineinhorchen, im Volke leben.] Die Rassenkunde, eine erst junge Wissenschaft, leistet dem Nationalsozialismus gerade in diesem seinem Bestreben wertvolle Hilfsdienste. […] Die nationalsozialistische Weltanschauung, die auf rassenbiologischem [sic!] Grundsatz aufbaut, hat […] die Familie zur Urzelle des Volkes erhoben. 'Die Ehe kann demnach nicht mehr Selbstzweck sein, sondern muss im grösseren Ziele, der Vermehrung und Erhaltung der Art und Rasse dienen. Nur das kann ihr Sinn und ihre Aufgabe sein.' [Anm. 1: "Hitler, Mein Kampf, S. 275/276."] […] Mit der nationalsozialistischen Forderung, dass die Ehe der Erhaltung und Vermehrung der Rasse diene, ist noch weiteres vorausgesetzt. 1.) Die Ehe darf nur zwischen rassegleichen Menschen geschlossen werden. 2.) Zur Erhaltung der Rasse selbst sind gesunde Nachkommen notwendig. Ehen zwischen kranken Angehörigen einer Rasse sind auch nicht statthaft. [Anm. 2: "Nürnberger Rasseschutzgesetze 1935."] 'Wer körperlich und geistig nicht gesund und würdig ist, darf sein Leid nicht im Körper seines Kindes verewigen.' [Anm. 1: "Hitler, Mein Kampf, S. 447."] Wir brauchen uns keinem Zweifel mehr darüber hingeben, dass einer Wissenschaft heute immer mehr Bedeutung zukommt, der Rassenkunde. Gerade dieser Wissenschaft, die allerdings noch ziemlich jung ist, verdankt der heutige Staat die zu seinem Bestand notwendigen Erkenntnisse. Man darf sich darum auch nicht wundern, wenn ethische Fragen von diesem Standort aus, nur mit dem Ziel, reine Rasse, beantwortet werden. Wir kennen den Wert der reinen Rasse und wissen, dass ein Volk dann am meisten leistet und auch am höchsten steht, wenn es seine Art, sein eigenes Blut möglichst rein erhalten hat. Die Geschichte gibt uns hierfür eine Fülle von Beispielen. Die Geschichte lehrt uns die Gefahren erkennen, die einem Volke drohen, das verbastadisiert ist, dessen Blut getrübt ist durch Andersartiges. Das Hauptanliegen unseres heutigen Staates ist: Erhaltung seiner Art, nach Möglichkeit aber die Vermehrung seines eigentlichen Hauptrassebestandteils, des Nordischen. […] Die Ehe ist gut, wenn sie der Erhaltung des Volkes, der Rasse, der Art dient. […] Aus dieser Definition der Ehe sind sehr viele Vorschläge und Anregungen zu einer Eheform gegeben worden. Gewahrt bleibt immer nur der eine Zweck: gesunde Nachkommen. Diese Art der Lösung des Eheproblems bedeutete: […] Die Beantwortung der Ehefragen vom Rassestandpunkt her. […] Es kann demnach nicht weiter verwundern, wenn der Staat besonders in Rücksicht auf gesunde Nachkommen Garantien haben will. Die aus diesem Grunde vom Staate getroffenen Massnahmen sind rein biologischen Charakters. es blieben dem Staate nur zwei Mittel, um seinen Bestand zu sicher. 1. Das Internieren aller nicht fortpflanzungsfähigen Menschen auf Lebenszeit. Ganz abgesehen davon, dass dieses mit ungeheuren Kosten verbunden ist, die gesunden Familien zugute kommen können, muss es auch für die Betroffenen ein niederdrückendes Gefühl sein, lebenslänglich hinter Mauern sitzen zu müssen. 2. Die Sterilisation, d.h., die Unfruchtbarmachung. […] Alle Gesetze zur Sicherung der Jugend basieren letztlich auf dem Begriff Rasse. Hitler sagt vom völkischen Staat: 'Er hat die Rasse in den Mittelpunkt des allgemeinen Lebens zu setzen. Er hat für ihre Reinhaltung zu sorgen.' [Anm. 1: "Hitler, Mein Kampf."] Es gibt nach Gottes Schöpferordnung Rassen und Völker. Gott hat seine Schöpfung zwar als Einheit geschaffen, aber in reicher Mannigfaltigkeit ausgestaltet. Dieses gilt auch für die Menschheit im Besonderen. Sie soll zwar eine Herde werden, aber Jesus sandte seine Jünger nicht zu den Menschen allgemein, sondern an alle Völker. Er selbst war auch nicht gesandt zu den Menschen, sondern zu dem Volke Israel. Das alles soll für uns Christen ein Beweis dafür sein, dass nach Gottes Willen Völker und Rassen verschieden sind. Das bedeutet aber auch, dass wir Gottes Willen nicht zuwider handeln und gleichmachen wollen, was er verschieden gestaltet hat. Ein Internationalismus ist nicht nach Gottes Willen […]. Es darf dabei freilich nicht vergessen werden, dass die Menschheit letztlich eine ist. Die aus dem Staatsinteresse entspringenden Forderungen an die Ehe, die Beschränkung der Ehe auf gesunde Menschen, Verbot von Mischehen, können einer Ehe den christlichen Charakter durchaus nicht nehmen. Diese staatlichen Forderungen können, wie wir gesehen haben, eine Ehe nicht entscheidend beeinflussen, können ihr kein entscheidendes Gepräge geben. Der Sinn der Ehe und die Führung der Ehe werden dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. […] Wir sagen: […] Wir wenden uns nur scharf gegen eine einseitige Beantwortung vom Biologischen her, weil dann das Biologische verabsolutiert würde und dem damit uneingeschränkte Gültigkeit auf allen, auch geistigen Lebensgebieten zugesprochen wäre. Rasse und Volkstum sind für uns gottgewollte Grössen, die als solche gewertet und auch gepflegt werden müssen. […] Die staatlichen Gesetze zur Verhütung erbkranken Nachwuchses sind […] vollauf anzuerkennen […]."
Predigten
  • Predigt über Joh. 18, 33-37, gehalten am 03. April 1938 in Kiel-Elmschenhagen
    "Nachdem die Juden, die Jesum um jeden Preis beseitigen wollten, sein Todesurteil gesprochen haben, bringen sie ihn zu Pilatus, der als Vertreter des römischen Kaisers das Recht über Leben und Tod hat. […] Um vor ihm Gehör zu finden, mussten sie gegen Jesus eine Anklage vorbringen, die irgendwie als Frevel gegen den römischen Staat angesehen werden muss. Johannes gibt uns in unserem Text keine genaue Auskunft über die Anschuldigungen, jedoch die Frage des Pilatus 'Bist du der Juden König?' lässt uns erkennen, dass sie ihn als einen Aufrührer gegen das römische Reich hingestellt haben, wie es uns auch von dem Evangelisten Lukas berichtet wird. […] Wäre er nach ihren Erwartungen als König gekommen, sie hätten ihm zugejubelt, ihn aber niemals deswegen vor die römische Gerichtsbarkeit geschleppt. […] 'Mein Reich ist nicht von dieser Welt.' Damit wehrt Jesus jede falsche Anschauung von seinem Königtum ab. Er stellt sich mit seinem Ausspruch gegen die alte jüdische Messiaserwartung. Er steht damit aber auch gleichzeitig ausserhalb des Judentums. […] Wir wollen bedenken, dass wir Kirche Christi sind […]. Darum wollen wir uns hüten, wieder in den alten Fehler der Juden zu verfallen. Wir wollen Gott danken, dass er uns in Christus die Wahrheit geschenkt hat und uns so den Weg zu sich frei gemacht hat."

Weiterführende Quellen und Literatur

Quellen
  • Landeskirchliches Archiv der Nordkirche (LKANK), 16.20.0 Personalakten (Nordelbien) Nr. 779-780
  • LKANK, 11.11.0 Mobilisierte Geistliche und deren Entnazifizierung (Schleswig-Holstein) Nr. 850
  • Bundesarchiv Berlin, NSDAP-Gaukartei

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Veröffentlicht am 8. Januar 2022
Zuletzt bearbeitet am 30. Januar 2022
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